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Röhre oder Hippiehose: Die Jeans ist ein flexibler Klassiker

Stuttgart (dpa/tmn) – Es begann schlicht und staubig: Es sollte ein Stoff sein, der den Entbehrungen des Goldgräber- und Wild-West-Lebens standhält, robust und praktisch. Die erste Denimware hatte wenig Glamourfaktor.

Sie bestand aus strapazierfähigem Baumwollgewebe, war mit Nieten versehen und schlicht blau gefärbt. Doch seitdem hat die Jeans eine erstaunliche Evolution hingelegt. In der Freizeitgarderobe findet sie ebenso ihren Platz wie als Party-Outfit, Hippie-Accessoire oder Rockerröhre.

Der Klassiker: Die Ursprungsjeans ist die gerade geschnittene Five-Pocket-Jeans mit normaler Leibhöhe. Berühmtestes Beispiel: die Levi’s 501. Katrin Friedrich von der Modeschule Kehrer in Stuttgart zählt die Kennzeichen auf: «Eingriffstaschen, zwei aufgesetzte Taschen im Rückenteil, Uhrentasche, Nieten und Patentknopf». Alle anderen Schnitte variieren diese Ur-Form etwa in Leibhöhe und Länge. Der Schnitt passt zu jedem, der es schlicht und praktisch mag.

Mom, Dad, Boyfriend: Was nach Familientreffen klingt, sind Abwandlungen der klassischen Geraden. Die Mom ist in Karottenform geschnitten, hat einen hohen Bund und sitzt locker an Bein und Gesäß. Dad- und Boyfriend-Jeans verlaufen eher gerade und sitzen normal (Dad) oder tief (Boyfriend) auf der Hüfte. Besonders reizvoll ist es, wenn Frauen die klassischen Männermodelle tragen. «Die Boyfriend ist bei fraulichen Hüften ganz gut», erklärt Stilberaterin Bianca Stäglich. Der lockere Schnitt umspielt füllige Gesäße und quetscht nicht so wie enge Modelle.

Die Freizeitjeans: Eine Hose für den Alltag: Das Beinkleid der Bootcut-Jeans ist unten etwas weiter geschnitten, damit auch Stiefelschäfte darunter passen. «Eine normale Bootcut sollte jeder im Schrank haben», findet Stilberaterin Stäglich. Extremere Varianten sind Flared-Jeans oder Schlaghosen, die besonders weit ausgestellt sind.

Der Allrounder: Genau das Gegenteil ist die momentan allseits präsente Skinny-Jeans. Hauteng geschnitten lässt sie sich mit fast allem kombinieren. «Eine Skinny mit dunkler Waschung ist auch im Büro gut zu haben», sagt die Stilberaterin. Caroline Klein vom Netzwerk Deutscher Mode- und Textildesigner nennt sie «die Unersetzbare». Momentan gibt es sie in High-Waist-Form, also mit hohem Bund. «Das macht das Bein schön lang», erklärt Klein den Vorzug dieses Schnittes.

Die Lässige: Ganz leger sind dagegen Baggy-Pants und Culotte. Die eine weit, lang und tief sitzend, die andere gerade geschnitten und mit weit schwingendem Saum in 3/4 oder 7/8 Länge. «Die Culotte kommt gerade wieder auf den Markt», beobachtet Designerin Klein. Mit ihren extrem weiten Beinen erinnert sie schon fast an einen Rock und wirkt deshalb zugleich lässig und schick. Wegen des kürzeren Schnittes empfiehlt Stäglich sie aber eher Frauen mit schlanken Fesseln.








Fotocredits: Gang,Brax,7 For All Mankind,Thomas Rabe,Sisley,Marc Cain,Liu Jo,Betty Barclay

(dpa)
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